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Heinz Mode

(1913-1992)

Heinz Mode (15.8.1913 Berlin - 6.6.1992 Halle) war von 1948-1978 Professor für Orientalische Archäologie an der Universität Halle. Er studierte an der Universität Berlin die Fächer Indologie, Klassische Archäologie, Kunstgeschichte und Ethnologie. Im Jahre 1933 mußte er, der einer angesehenen jüdischen Familie entstammte, aus Deutschland emigrieren. Zunächst hielt er sich zu Studienzwecken in Ceylon auf. Während des Studiums indischer Sprachen machte er 1934 in Santiniketan die Bekanntschaft mit Rabindranath Tagore. In den folgenden Jahren setzte er sein Studium in Basel fort, wo er 1939 promoviert wurde und sich 1944 habilitierte. Im Jahre 1945 kehrte Mode nach Deutschland zurück und war zunächst in München tätig. 1948 erhielt er einen Ruf an die Universität Halle für die neu eingerichtete Professur für Orientalische Archäologie. Mode kam es auf eine Erweiterung der Indologie i. S. einer Südasienkunde an, die auch die materielle Kultur, Geschichte und Ethnologie in ihre Studien mit einbezieht. Er war ein vielseitig interessierter Zeitgenosse und anregender Gesprächspartner. Breit ist das Spektrum seiner Publikationen, es reicht von Arbeiten über die Induskultur, die buddhistische Plastik, die indische Volkskultur bis hin zu einer bemerkenswerten Monographie über Fabelwesen und Dämonen. Sie erlebten oft mehrere Auflagen und wurden auch in Lizenzauflagen gedruckt. Auf Modes Initiative wurde1966 die "Arbeitsgemeinschaft für Buddhistische Forschungen in der DDR" (Buddhist Centre) mit dem Sitz in Halle gegründet, deren Ziel es auch war, das kulturpolitische Renommee der DDR zu erhöhen. Modes Engagement ist es zu verdanken, daß es weiterhin Unterricht in Sanskrit und Pali an der Universität Halle gab. Mode war ein gern gesehener Gast auf dem indischen Subkontinent, auf dem er regelmäßig weilte.

Verzeichnis ausgewählter Publikationen von Heinz Mode:

1944: Indische Frühkulturen und ihre Beziehungen zum Westen. Basel.

1959: Das frühe Indien. Stuttgart. 1963: Die buddhistische Plastik auf Ceylon. Leipzig.

1967: Bengalische Märchen. Leipzig.

1970: Die Frau in der indischen Kunst. Leipzig.

1973: Fabeltiere und Dämonen in der Kunst. Die phantastische Welt der Mischwesen. Leipzig (mehrere Auflagen).

1975: Miniaturen, Volks- und Gegenwartskunst Indiens. Leipzig.

1976: Rabindranath Tagore: Auf den Spuren des Dichters und Denkers in Indien und Bangladesh. Berlin.

1977: Sri Lanka. Aus Legende, Märchen, historischer Überlieferung und Bericht. Leipzig.

1979: Kunst in Süd- und Südostasien. Dresden.

1984: Altindische Skulpturen aus Mathura. Leipzig.

1984: Indische Volkskunst. Leipzig. 1986: Mathura: Metropole altindischer Steinskulptur. Leipzig.

Nachruf von B. Brentjes: Archiv f. Orientforschung. 40/41 1993/94, S. 337-338.

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