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Eugen Hultzsch

(1857-1927)

Eugen Julius Theodor Hultzsch (29.3.1857 Dresden - 16.1.1927 Halle) war von 1903-1927 ordentlicher Professor des Sanskrit an der Universität Halle. Unterrichtet von Windisch und Aufrecht (Leipzig) zeigte er bereits in seiner Aufrecht gewidmeten Dissertation (1879) über ein Werk, das von den durch Tiere hervorgerufenen Omina handelt, seine philologische Meisterschaft. Bühler, seit 1881 Professor in Wien, war es, der dem Lebensweg des jungen Hultzsch die prägende Richtung gab. 1882 habilitierte sich Hultzsch bei ihm. 1886 konnte Hultzsch das Amt eines "Epigraphist to the Government of Madras, Examiner of Sanskrit and Fellow of the University of Madras" antreten, das er bis zum Jahre 1903 innehatte. Es war eine sehr produktive Zeit - 80 Aufsätze auf dem Gebiet der Epigraphik belegen dies.

1903 folgte er einem Ruf als Pischels Nachfolger an die Universität Halle, an der er über zwanzig Jahre erfolgreich wirksam war. Hultzsch veröffentlichte weiterhin epigraphische Arbeiten. Ihr krönender Abschluß ist zweifelsohne seine im Jahre 1926 ausgelieferte Edition der Asoka-Inschriften, die ihm ein Trost war in seinem letzten Lebensjahr, das seit dem Herzanfall vom April 1926 von Krankheit überschattet war.

In seiner Hallenser Zeit trat Hultzsch aber auch mit Publikationen hervor, die ihn als Meister der einheimischen Wissenschaften (sastra), vorzüglichen Textkritiker und feinsinnigen Kenner und Übersetzer der Sanskrit-Dichtung ausweisen.

Große Verdienste erwarb sich Hultzsch auch durch seine Tätigkeit für die Deutsche Morgenländische Gesellschaft (DMG). Als langjähriges Mitglied der DMG war er in den Jahren 1903-1920 neben dem Arabisten Brockelmann Geschäftsführer der DMG in Halle. In diesem langen Zeitraum war er zudem Vorstandsmitglied, Schriftführer und Mitherausgeber der Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (ZDMG), in deren Bänden er selbst zahlreiche Artikel veröffentlicht hat.

Verzeichnis wichtiger Publikationen von Eugen Hultzsch:

Textkritik:

1879: Prolegomena zu des Vasantaraja Sakuna nebst Textproben. Dissertation Leipzig.

1911: Kalidasas Meghaduta with the Commentary of Vallabhadeva [Ed.]. London.

1922: Baudhayana-Dharmasastra [Hrsg.]. 2. Auflage. Leipzig.

Einheimische Wissenschaften (sastra):

1907: Tarkakaumudi des Laugaksi Bhaskara (dt.): ZDMG 61.

1907: Annambhattas Tarkasamgraha. Ein Kompendium der Dialektik und Atomistik mit des Verfassers eigenem Kommentar, genannt Dipika (dt.). Berlin.

1920: Die Karikavali des Visvanatha (dt.): ZDMG 74.

Dichtung/Epigraphik:

1894-1907: [Ed.] Epigraphia Indica. Calcutta.

1915: Kritische Bemerkungen zur Rajatarangini: ZDMG 69.

1925: Inscriptions of Asoka (CII 1) (ed.). Oxford.

1926: Maghas Sisupalavadha (dt.). Leipzig.

Nachruf v. Johannes Hertel: ZDMG 82 1928, 49-67.

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